Unser größtes Abenteuer: der Volvo 430

Endlich wieder in Schweden! Gleich am ersten Tag packt mich die Neugier, ob an den im Juli gesteckten Kartoffeln neben dem überirdischen Grün auch neue Knollen gewachsen sind. Das Ausbuddeln geht besser als gedacht und es kommt auch eine schöne Menge Kartoffeln zusammen. Ca. 5 Kilo, kleine Knollen zwar, aber immerhin. Sie waren schließlich nur 12 Wochen in der Erde... Die weitaus größere Masse beim Ausgraben ist wieder Queke, es wird wohl noch einige Ertejahre dauern, bis sich das Kräfteverhältnis umkehrt. :-)

In das nun saubere Äckerchen stecke ich direkt ökologisch gezogenen Knoblauch, der mir im schwedischen Supermarkt ins Körbchen gehüpft ist. Bei schlechtem Wetter werden noch einige Pflanzstecker gebastelt, von denen ich die meisten aber der lieben Nachbarin bei einem gemütlichen Glühwein vermache. Nur eines wird mit dem Dachrinnenlötkolben beschriftet und wandert ans Ende der "Vitlök"-Reihe. 

Spachteln und schleifen der Rigipswände im Obergeschoss mutiert in diesem Urlaub zur Doku-Ausgabe von "Täglich grüßt das Murmeltier". Noch dazu steht Michel hier völlig allein auf weiter Flur, zu dieser Arbeit kann man mich nämlich nur schwer überreden. :-(

Was sein muss, muss sein und so macht Michel sich zum x-ten Mal an diesen ungeliebten Job. Ein Holzhaus arbeitet halt ständig, aber irgendwie muss es doch möglich sein, das Aufreißen der Spachtelmasse zu verhindern!? Diesmal werden die Spalten zwischen den einzelnen Platten vor dem Verspachteln mit Fugenband abgeklebt. Bitte Daumen drücken, dass es nun hält!

Damit auch der Gartenbau etwas vorangetrieben wird, entscheiden wir uns eine weitere Eiche zu fällen, trotz wechselhaftem Wetter liegt der Baum schnell am Boden, das Zersägen und Wegschleppen des Kronenholzes zum Lagerfeuer dauert bis in den Nachmittag und es dämmert bereits. Am nächsten Tag wird gespalten und gestapelt und zwischendurch kappen wir auch noch die tiefer hängenden Zweige der Kiefern auf der "Pferdeweide". So können wir zukünftig leichter mähen. Nach und nach soll diese Fläche urbar gemacht werden.

An diesem Abend wird es gemütlich. Wir machen ein richtig großes Lagerfeuer und laden Freunde ein, mit denen wir lange in die Flammen schauen und von einer gemeinsamen Zukunft in Schweden sprechen/ träumen.

Ca. 800 Meter durch den Wald, dann ist man an dem größeren der beiden uns umgebenden Seen. Das Land dazwischen gehört unserem "Großgrundbesitzer", der nicht immer abholzen und aufforsten lässt, wie es in Schweden üblich ist. (Auf Kahlschlag folgt leider oft die Kiefer als Monokultur.) "Unseren" Wald hat er zum Teil als Naturschutzgebiet und Biotop deklarieren lassen. Vermutlich gibt es dafür einen kleine Zulage von "Vater Staat", oder eine steuerliche Vergünstigung??? Wir wissen es nicht. Uns freut jedenfalls ungemein, dass die kleinen angebrachten Schildchen eine beständige Nadel- und Blätterwelt um uns herum garantieren. Idyllisch sind auch die vielen Flechten und Moose in dem feuchten Gebiet und am Ende des Weges schmückt ein alter Kahn den Blick aufs meist ruhige Wasser.

Zum Einkaufen in einer der größeren Städte müssen wir unser einsames Refugium leider verlassen. Darauf könnte ich gut verzichten. ;-) Nur an den Tagen, an denen der Kirchenverkauf "Erikshjälpen" seine Pforten geöffnet hat, fällt es mir etwas leichter ins Auto zu hüpfen. Dann steht mir nämlich ein Deko- oder Einrichtungsschnäppchen für den Kattgård in Aussicht. Besonders jetzt, wo Weihnachten langsam näher rückt, ist schnell die ein oder andere Schwedenkrone verballert. :-)

Aber nicht nur Deko findet in diesen Wochen den Weg ins Häuschen. Kim hat von seinem Vater einige Möbel geerbt, für die er keinen rechten Platz hat. Sein Angebot, sie uns zu überlassen, haben wir gerne angenommen und uns schon vor der Tour auf die neuen Möbel gefreut. Nun erfahren wir, dass sie bereits in Nachbars Scheune auf unsere Abholung warten. Michel startet den Holder und wir fahren rüber, um sie aufzuladen. In Echt sind die beiden Schätze noch schöner als auf den Bildern!

DANKE KIM UND HANNE!

Der Vitrinenschrank ist schmal genug, ihn über die Treppe ins Obergeschoss zu bringen, er wird zukünftigen Gästen als Geschirrschrank das Auge erfreuen. Der Sekretär schmückt jetzt unser Wohnzimmer, nun kann man auch mal vernünftig sitzen, um ein paar Zeilen zu Papier zu bringen, Fliegen zu binden, oder zur Not meinem Chef eine Freude zu machen. ;-)

Obenauf liegt ein weiterer gehüteter Schatz, eine selbstgehäkelte Gardine meiner Oma....  :-)

Bei all den Augengefälligkeiten bleibt doch eines nicht verborgen: Oben MUSS es weiter gehen! Michel fasst frischen Elan und nimmt sich der noch zu renovierenden Kassettentüren an. Drei Türen flammt er in mehreren Tagen ab, schleift, spachtelt, schleift, grundiert (manchmal mit meiner Hilfe) … nun warten sie auf die beiden abschließenden Lackschichten.

Schon lange liebäugelt Michel mit einem eigenen Trecker so viel einfacher wären viele Arbeiten auf dem Resthof zu erledigen. Und auch mich juckt es in den Fingern Trecker zu fahren, dann ginge es sicher mit dem Garten schneller voran! ;-)

Gemeinsam mit Kim und Hanne besuchen wir Kent, der einen Trecker zu verkaufen hat, können uns aber nicht zum Kauf entschließen. Michel durchforstet die Anzeigen auf blocket, dort wird der gleiche Typ Trecker angeboten, wie Kim ihn fährt. Allerdings 180 km von uns entfernt. Nach kurzem E-Mail-Kontakt machen wir uns auf den Weg und werden handelseinig mit dem Anbieter. Am nächsten Tag wollen wir den Trecker abholen. Zur Vorbereitung erhält Michel eine Fahrstunde auf Kims Trecker, wir suchen einiges Werkzeug zusammen und packen Warnbeleuchtung ein.

Früh am Morgen geht es los nach Jönköping, Verträge werden unterschrieben und dann beginnt das große Abenteuer der Rückfahrt. 25 km/h, Michel vorweg, ich mit dem Bulli hinterher. Erst über Land, kurze Strecken über Bundesstraßen, durch kleine Städte und durch die Botanik. Es läuft langsam, Michel ist kalt, aber es läuft. Nach der ersten Pause lässt sich das Herzchen beim Starten etwas bitten, doch es geht weiter. 150 km und 7 Stunden später allerdings erstirbt der Motor und wir stehen im dunklen Nirgendwo. :-( Die Armaturen sagen: "Alles okay.", aber leider muss Michel feststellen, dass kein Öl mehr im Tank ist. Ein wenig haben wir noch als Reserve im Bulli und glücklicherweise wohnt zehn Kilometer entfernt der Björn, der uns auch noch etwas aushelfen kann. So düse ich hin und her. Mit Öl geht's weiter. Leider nur bis ca. 30 Kilometer von zu Hause entfernt. Wieder stellt der Motor allein auf weiter Flur die Arbeit ein. Michel kann keinen Fehler finden und uns bleibt keine andere Wahl, als den ADAC zu verständigen. 4 Stunden und unzählige Flüche und einige Tränen meinerseits später, kommt endlich Hilfe. Dann müssen wir noch erfahren, dass der Mechaniker zwar eine Reparatur versuchen soll, aber nicht den Auftrag hat, uns abzuschleppen. Zu unserem Glück können wir ihn dennoch überreden, uns den mäkelnden Trecker vor die Tür zu schleppen. *PUH - Die Luft ist raus!  :-(

PAUSE! Von dieser Aufregung müssen wir uns erst einmal erholen und lassen ein/ zwei Tage die Seele baumeln, machen einen Ausflug zu Gekås, besuchen den Danska fall (ein schwedisches Naturschutzgebiet um das Wasserfallsystem des Flusses Assman südlich von Simlångsdalen) und genießen eine Auszeit im Garten.

Kim zieht den vor dem Grundstück abgestellten Trecker mit seinem eigenen bis vor unsere Scheune und schiebt ihn mit der Schaufel hinein. DANKE KIM! Die beiden gleichen Treckertypen geben ein tolles Bild zusammen ab. Schade, dass nur einer selbständig fährt! ;-)

Aber ihr kennt uns ja gut. Und ich kenne den Michel noch besser! Daher wusste ich auch in der größten Not, dass der Michel den kleinen Volvo wieder ans Laufen bekommt. Es werden alle Filter, Öl und Diesel ausgewechselt, ein wenig geschmiert und gepflegt und siehe da, nach zwei Tagen schnurrt er schöner als wahrscheinlich je zuvor. :-)

Vor Urlaubsende ziehen wir ihm noch seine Schneeketten auf, so dass wir im Winter direkt durchstarten könnten! Vielleicht können wir uns ja mit einem Arbeitseinsatz bei Kim für seine Hilfe bedanken!?  :-)

Irgendwie haben wir das Gefühl, dass diesmal im Haus zu wenig gewerkelt wurde. Zudem steht plötzlich eine alte Spüle vor unserer Türe. Wir hatten bereits mehreren Freunden gesagt, dass wir eine solche suchen, um daraus die Arbeitsplatte für einen Unterschrank zu fertigen. Das hat sich wohl rumgesprochen! :-)

Diesmal geht unser Dankeschön an Lisbeth und Tom!

Der noch zu bauende Küchenschrank soll die seit einem Jahr fehlende Waschmaschine ersetzen. Er wird dringend als Stauraum benötigt. Während Michel die Spüle umbaut, schleife und streiche ich den leicht verrosteten Sockel unserer Küchenhexe. Beim Schrankbau beweisen wir viel Fantasie. So nutzt Michel ein emailliertes Teil unserer "Ersatzküchenhexe" in der Scheune, um die Fermacellplatten, die wir zwischen Schrank und Hexe montieren, zu verdecken. Der Sockel wird unorthodex in Form gesägt, damit der Schrank auf dem unebenen Fußboden nicht kippelt. Als alles passt, klebt Michel die Arbeitsplatte auf und baut verschiedene Leisten an, um den Fliesenspiegel an die neue Ecke anzugleichen. Da muss wieder viel gefrickelt werden! In der Zwischenzeit klebe ich die Zierfliesen über dem E-Herd an, das stand schon viel zu lange auf der To-Do-Liste! ;-)

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