Kellerkinder und Apfelsaft

Spätsommer in Schweden und die Schmetterlinge tummeln sich an den Fetthennen. Wir sind voller Erwartungen auf die Apfel- und Pilzernte und haben uns fest vorgenommen, Urlaub zu machen und nicht die ganze Zeit zu rackeln. Wir wollen die letzten sommerlichen Tage genießen, oder (bei Schietwetter) vor dem Ofen hocken, Fliegen binden und lesen. Am ersten Morgen weckt uns strahlender Sonnenschein, das Thermometer klettert im Laufe des Tages auf fast 30 °C.

Also starten wir mit einer kleinen Fotosession im Staudenbeet. :-)

Ein Tag der Ruhe, schon juckt es mich in den grünen Fingern. Irgendwas muss es doch zu tun geben? Ach ja, wir brauchen dringend wieder einen Komposter, nachdem unser Komposthaufen mit in der Gemüsegartenfläche verteilt wurde. Und aus der alten Badewanne will ich schon eeeewig ein kleines Hochbeet bauen. Da könnten dann auch gleich die mitgebrachten, selbst gezogenen Erdbeeren und Pflücksalate einziehen.

Die ehemaligen Scheunengiebelbretter stammen aus dem angefangenen Abriss von Eriks Bude über der Werkstatt. Upcycling, wie ich es mag, in diesem Fall schon zum zweiten Mal! ;-) Auch die Balkenstücke stammen aus der Resteecke und sogar die verwendeten Schrauben aus der Sammelsurium-Kiste. Also los, selbst ist die Frau. Etwas Hilfe benötige ich dann doch.: Als die Balken leicht angeschrägt werden müssen, greift Michel zur Kettensäge.

Das Befüllen der Wanne mit Astwerk, Blättern und Gartenerde macht mir sichtlich Spaß. Die jungen Pflanzen sind schon super durchwurzelt und gedeihen prächtig. Vom Salat ernten wir in den nächsten Wochen jeden dritten Tag eine Portion für zwei.

Irgendwie muss es oben aber ja doch weiter gehen. Schließlich wollen wir EUCH bald als Feriengäste begrüßen. ;-)

Nachdem wir die Haupt-Stromzuleitung durch den Fußboden bis zum Sicherungskasten im Erdgeschoss verlegt haben, kann die letzte Ecke des Wohnzimmers gedämmt, vertäfelt und oberhalb mit Riegips verschlossen werden. Das bekomme ich gut alleine hin, so dass Michel sich mit dem Versorgungsschacht für den Warmwasserbereiter und die Zu- und Abwasserleitungen kümmern kann. Dazu muss die (Kamin-) Rückwand verkleidet werden und eine stabile Aufhängung für den Speicher gewährleistet werden. (Übrigens: Ganz schön schwer das Teil.) ;-)

Die Verarbeitung der schwedischen Wasserleitungen ist für Michel neu und dauert seine Zeit. Klappt aber natürlich nach dem Schimpfen doch fehlerfrei! :-) Das kleine Schlauchstück verbindet den Speicherauslauf mit der Abwasserleitung, denn auch im Obergeschoss soll das Rohrleitungssystem leer laufen, wenn niemand zu Besuch ist.

Wieder im Garten, wandern die Rhizome der Lampionblume in die Erde. Ich entscheide mich für eine Baumscheibe um einen der alten Apfelbäume. Hoffe sie sehen im nächsten Jahr so aus, wie auf dem vierten Bild! ;-) 

DANKE für die Pflanzenteile, Claudia! 

Von Gisela habe ich zwei Tütchen mit Steckzwiebeln bekommen. Die Perlhyazinthen finden ihr Plätzchen unter dem Badezimmerfenster. (Hoffentlich habe ich die Stellen zwischen den bereits im Frühling verpflanzten Narzissen einigermaßen getroffen.) Die Waldhyazinthen mögen es sicher (wie der Name verrät) ein wenig schattiger, so stecke ich sie unter einen Rhodo, wo schon einige Jahre "normale" Gartenhyazinthen den Frühling verschönern.

Bei einem Ausflug nach Tylösand stellen wir fest, dass der Strand bis Mitte September für Hunde gesperrt ist. Daher wandern wir ein Stück die Küste gen Süden und entdecken tolle Feldformationen mit alten Einritzungen von Seefahrern oder Fischern!? Einige kleine Hütten schmiegen sich an den Felsrand, dort könnten wir es auch aushalten. Und gleich dahinter wachsen Hundsrosen, die gerade pralle Hagebutten tragen. Da die Hagebutten im Kattgård-Garten nur klein und oft von Würmern befallen sind, stopfen wir uns die Taschen voll bevor wir nach Hause düsen.

Dort wird Marmelade gekocht. Im Internet gibt es viele komplizierte Verfahren zur Herstellung von  Hagebuttenmarmelade,

wir machen es ganz simpel:

Hagebutten halbieren und Blütenansatz und Strunk herausschneiden. Die Hälften mit Orangensaft aufkochen und köcheln lassen, bis die Hagebutten matschig werden. Die Masse durch eine "Flotte Lotte" passieren, mit Gelierzucker einkochen, abfüllen, fertig: :-)

Entgegen der Haguttenqualität im eigenen Garten, fällt die Apfelernte heuer hervorragend aus. Alle Bäume tragen übermäßig viele Früchte. Der Apfelbaum im Staudenbeet fast mehr Obst als Blätter, kleine und saure Früchte, aber ein wundervoller Anblick. Weitere sechs Bäume liefern uns aber eine ansprechende Ernte! In den ersten Wochen sammeln wir fleißig das Fallobst auf, sortieren schlechte Früchte aus und verarbeiten solche mit leichten Druckstellen zu Apfelkompott und Apfelmus.

Das aussortierte Fallobst findet regen Anklang beim Admiral, der wirklich nur Kerngehäuse und Schale übrig lässt. Irre!Mehrmals fahren wir eine volle Schubkarre runter zu Hasses Wildschweinfutterstelle. 

Dann wird es Zeit alle reifen Früchte von den Bäumen zu sammeln und wir pressen jede Menge Saft, so wie ich es mir gewünscht hatte. Ich wasche und halbiere sie, um Wurmbefallene auszusortieren, dann geht es in die Scheune, wo Obstmühle und -Presse warten. Es gilt die Maische schnell auszupressen, denn die Masse verfärbt sich sehr schnell, wie es bei frischem Kernobst üblich ist. Der Saft schmeckt köstlich, schön fruchtig und nicht so süß wie "gekauftes Zeug". Zurück bleibt nur der Trester, den wir nicht weiterverarbeiten, sondern auch wieder den Wildschweinen spenden. ;-)

Damit die Ernte auch in kommenden Jahren so reichlich ausfällt, stocken wir die Schädlingsbekämpfung noch etwas auf. Auf ca. 50cm Höhe schrubbe ich die Rinde der Obstbäume weitestgehend sauber und bestreiche sie mit Raupenleim. Zusammen mit den Ohrwurm-Dosen und den Pheromonfallen sind wir hoffentlich weiterhin gut aufgestellt.

Der Blick in den Gemüsegarten gleicht einem Suchbild...Wo sind die Kartoffeln? ;-)

Michel lässt die Motorsense kreisen und schneidet Queke und Co in der Senke wieder herunter. Jetzt kann man das Kartoffeläckerchen wieder gut vom Rest unterscheiden. So schrumpelig die Setzkartoffeln auch waren und so spät im Jahr wir sie auch setzten, sie haben offensichtlich gekeimt und scheinbar auch geblüht. Nun kann man gut sehen, dass das Laub schon deutlich einzieht. Wir sind gespannt, ob wir im Herbst Erdäpfel ernten können.

Gegen die Nacktschnecken (und besonders gegen so paarungswütige wie diese beiden! *grummel) habe ich vor mehreren Jahren ein paar Weinbergschnecken "importiert". Sie sind mir bei der Hundepause in Dänemark vor die Füße "gelaufen" und wollten gerne mal nach Schweden reisen. Wie es aussieht hat sich ihre Einbürgerung schleichend vollzogen. Denn sie kriechen mir ab und zu im Schneckentempo vor die Linse. ;-)

Die Überschrift hat es ja schon verraten. In diesem Urlaub sind wir Kellerkinder.: Die von oben kommende Kalt- und Abwasserleitung muss an das vorhandene Netz angebunden werden. Erste Amtshandlung ist die Korrektur des in verkehrte Fließrichtung verlegten Abwasserrohres. Da haben wir aber ganz schön Bammel vor dem Mief. Glücklicherweise sind die HT-Rohre aber nach sieben Jahren von innen noch fast sauber und der Umbau schnell erledigt. Die Fallleitung durch einen der Lüftungszüge des Kamins zu basteln, ist deutlich schwieriger, dazu müssen sogar wasserführende Kupferleitungen aufgesägt, verlegt und neu verlötet werden. Wer das mal gemacht hat, weiß wovon ich rede...

Die restliche Installation der grauen Leitungen ist dann ein Kinderspiel, bei dem wir auch gleich die Spüle aus dem Erdgeschoss mit anschließen.

Irgendwie sind uns bei allen Arbeiten immer wieder die Stützen im Wege, die ein Vorbesitzer recht provisorisch mitten in den Raum gestellt hat. Also weg damit und dafür einen ordentlichen Unterzug einbauen. Mit verzinktem Fuß für den Fall einer Kellerüberschwemmung. Auch die provisorische Aufhängung unserer selbstgebautem Umschaltung vom Keller- auf den Gartenbrunnen wird endlich mit Schellen befestigt. Die alte Türzarge ist überflüssig und fliegt raus, der Ofen wird mal wieder ausgesaugt. - So gefällt es uns schon viel besser.

Jetzt brauchen wir erst mal wieder Tageslicht!

Mit dem Hund durch den Wald spazieren, Tiere beobachten, Pilze sammeln, fotografieren, Rasen mähen...

und neue Projekte entdecken…. :-)

Ein Bekannter hat seit einiger Zeit ein kleines Boot an der Scheune liegen und Michel kann es ihm abkaufen. Nachdem es aus dem hohen Gras geborgen ist, zeigt es sich in seiner vollen Pracht: Der Kiel ist durch!

Naja, erst mal grob säubern, ein wenig schleifen und eine rund gehobelte Dachlatte eingelegt, um die ungefähre Form zu erhalten. Dann besorgen wir Glasfasermatten und Epoxidharz. Abwechselnd wird "geglasfert" und geschliffen, auch mal gespachtelt und nach und nach entsteht der neue Kiel. Zum Schluss kann endlich lackiert werden. Unten blau, innen weiß und im Fußraum eine Anti-Rutsch-Beschichtung in grau. Wir taufen das Bötchen noch auf den Namen "Pelle", dann wird es zu Wasser gelassen. Petri Heil, der Sonne entgegen.

Für die richtig großen Fische muss man natürlich erst passendes Equipment besorgen. - Auch das bekommen wir hin! ;-)

Für den selbstgebauten Rosenbogen will ich versuchen, meine Kletterhortensie über Stecklinge zu vermehren. Dazu schneide ich einjährige, leicht verholzte Triebspitzen schräg ab und kürze sie oben gerade bis auf zwei Blattachsen ein. (Schräg für mehr Feuchtigkeitsaufnahme, gerade für wenig Feuchtigkeitsverlust.). Die Stecklinge stelle ich immer gleich ins Wasser, tunke sie später nacheinander in Bewurzelungspulver und stecke sie in vorbereitete Töpfchen mit Anzuchterde. Diese ist mit Perlite vermischt, welches besonders gut Feuchtigkeit hält. Hoffentlich wachsen sie an! Sie reisen mit uns nach Deutschland zurück und werden den kommenden Winter im Haus gepflegt, denn erst mit einem starken Wurzelballen können sie dem schwedischen Winter trotzen.

Jetzt wo wir die Situation im Keller so verbessert haben, ist uns das gruselige Brunnenloch ein Dorn im Auge. Um Überflutungen durch einen ansteigenden Grundwasserspiegel (wie es ihn vor unserer Zeit im Häuschen gab!) zu vermeiden, hängt hier dauerhaft eine Tauchpumpe ein und das Provisorium gefiel noch nie!

Also wird auf dem etwa 10cm hohen Sockel eine Schalung angebracht und diese mit Beton gefüllt. Man glaubt ja nicht, wie viel Material da hinein geht. Die Mischerei nimmt kein Ende. Der spannende Moment beim Entfernen der Schalung entschädigt Michel aber für seine malträtierten Handgelenke! Nun wollen wir noch einen schönen Deckel haben und werkeln wieder fleißig drauflos: Bretter werden gehobelt, auf eine einheitliche Breite besäumt und abgelängt. So entstehenden zwei Deckelhälften, die mit Hartwachsöl vor der Feuchtigkeit des Kellers geschützt werden. Durch das Loch in der Mitte wird die PE-Saugleitung zum Hauswasserwerk, sowie Kette und Schlauch der Tauchpumpe gefädelt. Sollte die Pumpe durch ansteigendes Grundwasser zum Einsatz kommen, pumpt sie das Wasser in unser Abwassersystem und damit nach draußen in den Dreikammerbrunnen.

Den ganzen Urlaub, immer mal zwischendurch, wenn ich gerade nicht gebraucht werde, oder wir uns einfach mal ein Stündchen trennen müssen (24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 4 Wochen IMMER zusammen sein? *lach) gestalte ich mein Staudenbeet weiter.

Zuerst ersetzen mitgebrachte Fetthennen die erfrorenen Büsche der Schneeheide, dann ziehen mehrere Hosta/ Funkien ein. Außerdem buddele ich endlich die schon seit Hauskauf vergreisten Iris-Horste hinter dem großen Flieder aus. Die Rhizome werden fein säuberlich vom kleinsten Unkraut befreit, geteilt, und die schwertartigen Blätter auf ein Drittel eingekürzt, bevor ich sie grüppchenweise in jede freie Stelle des Staudenbeetes einsetze.

Inzwischen häckselt der Michel das Schnittgut vom Heckenschnitt an den beiden Einfahrten und ich habe wunderbares Mulchmaterial, um die frisch aufgelockerte Erde abzudecken.

In der Scheune fallen mir übrig gebliebene, gespaltene Haselnussäste vom selbst gebauten Staketenzaun in die Hände. Hiermit bastele ich mir ein Zaunelement, mit dem ich die offene Seite des Staudenbeetes dekoriere.

Wir haben wieder viel gebastelt, von dem wir wenig Ahnung haben.

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