Wiesenmahd und Fliegenfischertage im Kattgård

Mit großem Gefährt geht es diesmal gen Norden, denn der Bulli schleicht mit grüner Verlängerung über die Straßen. Wahrscheinlich sind es die vielen blinden Passagiere, die uns das Tempo rauben..oder gibt es etwa in Skandinavien eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Autos mit Anhänger?

Wie gewohnt nehmen wir die Vogelfluglinie und freuen uns, als sich das Heck der zweiten Fähre schließt: Nun sind wir bald in Småland angekommen. Unterwegs gibt es noch einen kurzen Stopp um frische Lebensmittel einzukaufen. Dabei dürfen wir einmal mehr die schwedische Toleranz für Fahrzeuge jeglicher Art bewundern...Oder uns wundern?

Am gespanntesten bin ich natürlich auf den "Gemüsegarten". Mein erster Blick am Kattgård geht also Richtung Süden. Und siehe da, einige Saaten der Gründüngung sind aufgegangen. Manche allerdings auch nicht. Und ich fürchte ine Teil des Grüns ist Queke, die sich trotz gründlichem Durchharken wieder breit gemacht hat. Mal sehen, wie es hier in den nächsten Monaten und Jahren weiter geht. Vorerst bleibt die Fläche stehen, bis alls verblüht ist und keinen Nutzen mehr für die Insekten hat. Später soll alles abgesenst werden und verkompostieren.

Am nächsten Morgen macht Michel den Ferrari klar und wir drehen abwechselnd Runde um Runde durch den Garten. Zuerst sind die Wege zwischen Haus und Scheune, und den beiden Hofeinfahrten dran, dann rücke ich dem Rest der Wiese zwischen den Obstbäumen zu Laibe. An einigen Stellen blühen viele Glockenblumen, hier lasse ich mehrere Quadratmeter stehen.

Das anfallende Schnittgut ergibt einen ordentlichen Haufen. Bei der Hitze trocknet es jedoch schnell ab, so dass keine Fäulnis entsteht. Wir benutzen das Material zum Mulchen der Baumscheiben, zwischen den Beerensträuchern und unter den Büschen. Zu zweit schwindet die furchteinflößende Menge schneller dahin als gedacht und am Ende habe ich fast noch zu wenig Mulchmaterial. Michel schwingt hinter den Scheune die Sense, dann ist es vollbracht: Der Kattgård sieht wieder gepfegt aus.

Nach der Arbeit kommt das Vergnügen. Michel macht dank seiner Vergrößerungsgläser eine lustige Figur beim Fliegenbinden. Aber das Equipment ist den Jungs heilig. So wird es gerne in Pose gestellt, bevor man sich gegenseitig vor die Linse nimmt. Die Fänge sind natürlich  das beliebteste Motiv. Und davon gibt es in diesen Tagen einige!

Manchen Hecht erwischt Erik mit der Spinnrute (siehe Blog-Post), am Abend wird gerne geschleppt. (Für die Nichtangler unter euch: Der Köder an der Rute wird hinter dem Boot her gezogen.). Aber die meisten Fische fallen auf die selbstgebundenen Fliegen herein, die die beiden hüfthoch im See stehend, kunstvoll über die Wasseroberfläche werfen. Ich als Laie kann euch sagen: Das sieht schon ziemlich cool aus! Nahe am Ufer entdeckt Erik Elchspuren im Matsch, den Herr des Waldes bekommen wir aber nicht zu sehen.

Den Rekord dieses Urlaubes nach kleineren Barschen und maßigen Hechten hält Erik mit einem ca. 45cm langen Barsch!

Nach dem "Drill" (Dem Einholen des flüchten wollenden Fisches nach dem Biss.) findet sich immer ein schönes Plätzchen, um sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen.

Nur selten begleite ich die Herren ans Wasser, lieber wusele ich durch den Garten, binde die toll gewachsene Winterheckenzwiebel hoch, pflanze mitgebrachte Kräuter ins kleine Beet, ernte den ersten eigenen Rhabarber, breche die verblühten Rhododendronblüten aus, schneide den jungen Walnussbaum von konkurrierenden Schößlingen frei und freue mich immer wieder aufs Neue über das Wachsen der selbst gepflanzten Bäumchen und Stauden.

Den Junior verlangt es nach ein wenig Stadtluft und so machen wir einen Tripp nach Halmstad. Mich zieht es für ein Stündchen durch das schnuckelige Zentrum. Schnell in einige schon bekannte Geschäfte flitzen, Kerzen und ein paar Mitbringsel kaufen, dann langt es mir schon wieder. ;-)

Der Besuch in Halmstads Angelladen ist längst nicht so schnell abgekaspert. :-)

Obwohl die Spinnfischabteilung gar nicht betreten wird, gibt es doch eine ganze Menge zu erkunden. Auch ich bin immer wieder geflasht von der Vielzahl an Fliegenbindematerial in den schrillsten Farben. Die Qual der Wahl hat heute aber Erik, der sich eine neue Rute leisten möchte. Da muss schon alles ganz genau angeschaut, mit Michel gefachsimpelt und die Ruten in die Hand genommen und geschwungen werden. Da ich öfter "nur Bahnhof" verstehe, knipse ich ein wenig im Laden herum und freue mich anschließend mit den beiden über das neue Equipment.

Im Angelladen: Witlock Sportfiske:

Im Garten sind schon die ersten Beeren reif. Für eine große rote Johannisbeerernte reicht die Zeit nicht, aber die Wenigen schwarzen und weißen landen in unserem Obstsalat. Erik findet auf seinen Wandertouren immer leckere Himbeeren und ich entdecke noch einige klitzekleine Walderdbeeren rund um den Kattgård. Nach zweistündiger Suche habe ich ein halbes Kilo zusammengesucht und verkoche es mit dem geernteten Rhabarber zu Marmelade. Ich kann euch sagen: LECKER!! Die Mischung schmeckt nach Schwedensommer pur! Von den drei Gläschen geben wir sicher nix ab. :-)

Natürlich haben wir auch den selbstgebauten "Rosenbogen" mitgebracht. Dank der guten Vorbereitung ist er schnell zusammengeschraubt und mit zwei festen Tritten im Erdboden fixiert. Nun ziert er den Eingang in die verwunschene Ecke unseres Gartens, unter die großen Buchen. Im Herbst werden wir ihn mit schattenliebenden Kletterhortensien bepflanzen. - Obwohl das Rankgitter auch so schon ein gelungener Blickfang ist, wie wir finden.

Seitdem wir den Kattgård haben, geben mir einige Bäume im Garten das Rätsel auf, um welche Art es sich handelt.

Ich habe bereits mehrere Nachbarn befragt, reichlich Fachbücher gewälzt und natürlich das www befragt.

Nie konnte ich mit Sicherheit feststellen, ob ich einen Obst-, oder Laubbaum vor der Nase habe.

Der diesjährige Frühling war aber scheinbar genau nach ihrem Geschmack, so dass sie in unserer Abwesenheit geblüht haben und brave Insekten auch eine Bestäubung vorgenommen haben müssen. Denn: TADAA, es zeigen sich endlich Früchte an den Bäumen. Zusätzlich zu unseren drei bereits bekannten Apfelbäumen haben wir nun also vier weitere tragende Apfelbäume und einen Birnenbaum im Garten. Hurra!

 

Apfelbaum Nr. 4 in der nördlichen Gartenecke habe ich versuchsweise bereits im vergangenen Herbst beschnitten. Er ist toll wieder ausgetrieben und trägt mittelmäßig viele Äpfel.

Apfelbaum Nr. 5, ein Stückchen weiter hat sehr hoch oben viiiele kleine Äpfel zu bieten. Auf Grund des engen Wuchses und des dichten Blätterwerkes werden diese aber kaum ausreifen. Daher entscheide ich mich nun für einen radikalen Sommerschnitt und klaue ihm alle hochgeschossenen Äste. So geht hier ein großer Teil der Früchte verloren, aber vielleicht haben wir nun die Chance auf ertragreiches Wachstum in den kommenden Jahren?

Apfelbaum Nr. 6 steht hinter der neuen Beeren"hecke", auch ihm habe ich einen mutigen Sommerschnitt verpasst. Frei nach dem Motto: Man muss eine Mütze durch die Krone werfen können.

Apfelbaum Nr. 7 ziert die Kurve unseres Weges vom Haus zur Scheune. Er ist noch recht klein, daher habe ich hier nur wenig Holz entfernt und Wasserschosse abgeschnitten.

Die Früchte aller vier neu entdeckten Apfelbäume haben irgendeinen Befall, sie haben winzig kleine Löcher aus denen eine Art Harz heraustritt. Falls jemand weiß, was das sein könnte und welche Gegenmaßnahmen ich zu ergreifen habe: Schreibt mir doch gerne einen Kommentar oder schickt eine Mail. :-) Danke!!!

Aus dem "Deckel" einer Feuerschale und ein paar Geschenkbändern habe ich ein Windspiel gebastelt, das jetzt unsere Reneklode ziert. In diesem Jahr trägt sie leider nur sehr wenige Früchte. Abgesehen davon, dass die Bänder schön im Wind flattern, tragen sie vielleicht auch dazu bei, dass die Vögelchen sich an Äpfeln oder Beeren, statt den abgezählten Renekloden gütlich tun. ;-)

Zum Schluß gibt es noch ein paar Panoramabilder, aus der gleißenden schwedischen Mittagshitze. ;-)

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