Von Zehen, Rundlingen und Bulbillen - Elefantenknoblauch

(Und die Antwort auf die Frage: Was sind zweijährige Pflanzen?)

2022 ist ein prima Gartenjahr.

Endlich hat auch der Anbau des Knoblauches mal einen ordentlichen Ertrag gebracht.

 

Erfolgreich bin ich mit einer ganz besonderen Sorte:

Dem Elefanten-Knoblauch.

Der Name ist Programm:

30 Knoblauchzehen davon habe ich in 2021 über ebay-Kleinanzeigen ertauscht und war baff,

wie groß die einzelnen Zehen waren.

 

Viel zu spät, nämlich erst im April,

habe ich sie in die Erde gesteckt.

Nur so tief, das das spitze Ende gerade noch durch die Erdschicht blitzen konnte.

Schon eine Woche später sah man das erste Grün.

(Ganz anders der beim Gärtner gekaufte Pflanzknoblauch aus Holland. Davon habe ich nicht einmal die gesteckte Menge aus dem Boden zurück geerntet!)

 

Bereits im Juni wurde das Laub des hochgeschossenen Elefantenknoblauches braun.

Allerdings schön fest und nicht schlaff und welk.

Da sich auch Blüten zeigten,

durfte es bis in den Herbst hinein stehen:

 

Ich wollte mal sehen, wie es weiter geht....


Damit die Blüten nicht herunterhängen und bei Regen oder bei der Bewässerung schnell wieder abtrocknen, beim bodennahen Gießen gar nicht erst nass werden, stütze ich die langen Stängel mit einigen Bambusstangen ab. In den Blüten bilden sich noch während sie von zwei dünnen "Blütenblättern" zusammen gehalten werden Samen aus. Diese Samen sind eigentlich keine wirklichen Samen, sondern winzig kleine Knoblauchzehen. Bulbillen genannt. Statt Zehen kann man sie zur Vermehrung im Knoblauchanbau verwenden. Als ich bemerke, dass sich einzelne Bulbillen aus der "Blüte" herauszulösen beginnen, ernte ich die Blütenköpfe und lasse sie kühl und trocken noch ein wenig reifen. Im Netz suche ich nach weiteren Informationen zum Anbau von Knoblauch aus Bulbillen.

Es gibt einmal die Möglichkeit im Frühjahr oder Herbst Zehen zu stecken, die sich dann bei einer Kulturdauer von einem Jahr bis zum Sommer zu Knollen mit Zehen entwickeln....

 

ODER die Methode Knoblauch aus Bulbillen und sogenannten Rundlingen zu ziehen.:

Wer wie ich Bulbillen geerntet hat, steckt diese im Herbst wieder in die Erde (Pflanzabstand ca. 3 cm). Im Juli des Folgejahres sind diese zu Rundlingen herangewachsen. Die wir eine kleine Steckzwiebel aussehen. Sie werden geerntet und kühl und trocken gelagert, bis man sie im Herbst wieder einpflanzt (Pflanzabstand 10-15 cm). Im zweiten Kulturjahr bilden die Rundlinge dann (gleich einer gesteckten Zehe) eine große Knolle mit mehreren Zehen aus. Daher spricht man beim Knoblauch von einer zweijährigen Kulturdauer! Diese Methode soll größere Knollen hervorbringen und resistenter gegen Virosen machen. DAS wollen wir doch mal sehen. Ich werde es ausprobieren! :-)

 

Es soll auch möglich sein, die Bulbillen einfach gleich im großen Abstand zu stecken und bis zum zweiten (Ernte-) Jahr stehen zu lassen. Wer hat es schon ausprobiert? 

Natürlich werden nicht nur die Blüten/ Bulbillen, sondern auch der eigentliche Knoblauch geerntet. Fünf haben nicht geblüht und wurden von Michel schon vorab stibitzt, um damit ein leckeres Gericht zu verfeinern. Weitere 25 Knollen ziehe ich nun auch der Erde. Bei 30 Steckzehen, also 100% Anzuchterfolg. Ich bin glücklich! :-)

Die einzelnen Knollen sind im Schnitt etwas größer als ein Golfball mit toll ausgebildeten Zehen. Manche sind leicht rötlich angehaucht. An der dünnen "Haut" erkenne ich, dass sie gerne ein Weilchen eher die Erde verlassen hätten, denn diese "Pelle" ist offensichtlich schon wieder kompostiert. Deswegen bürste ich die Knollen gut ab, um mögliche Fäulnisstellen gleich zu entfernen. Finde aber keine! Prima. Vom Laub und den Wurzeln befreit ziehe ich eine Juteschnur durch die festen Stängel. So können wir sie nach Bedarf abnehmen und in der Küche verwenden. Zum Flechten eines Zopfes fand ich die Stängel viel zu hart. Das geht vielleicht, wenn man sie früher erntet, aber dann muss man wohl auf die tollen Bulbillen verzichten. No no no... :-)

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