Vor zwei Wochen wurden wir schwedischen Landratten von Anette, Andree und Lars aufs deutsche Wasser entführt.
Wir sind eingeladen auf einen Segelturn mit ihrem Schiff, der Relax. Es ist toll die drei in Aktion zu sehen. Unsere Tour startet im Vareler Hafen und dann geht es quer durch den Jadebusen bis rüber nach Hooksiel. Schon im Starthafen ist ordentlich was los, denn viele Mitglieder des dortigen Vereins müssen zeitgleich die Tide und damit die geöffnete Scheuse nutzen, um einen Ausflug zu einem befreundeten Verein zu machen. Nachdem Lars uns per Motor herausnavigiert hat, wird das erste Segel gehisst und die Relax nimmt ordentlich Fahrt auf. Auch Schieflage ist im Kurs inbegriffen. Bis 30° Neigung ist möglich und wir
erreichenn des Öfteren 25°. So aufregend wie es klingt ist es aber nicht, nur die Sitzposition muss etwas an die Schräglage angepasst werden. ;-)
Unterwegs kann ich gar nicht mehr aufhören zu fotografieren. Die Relax bietet schier unendliche Motive, ob groß oder klitzeklein und alles ist tiptop in Schuß, gerade so, als wäre sie nagelneu, dabei ist sie eine "alte Dame" *plingpling. Die Eigner stecken ebensoviel Pflege in ihr schönes Boot, wie wir in unseren Kattgård. Das Holz wird regelmäßig gestrichen und die Elektrik haben sie auf den heutigen Stand der Technik angepasst. Chapeau!
Unterwegs passieren wir den Marinehafen von Wilhelmshafen und eine "Löschstation" für große Frachter. Wenn diese so dicht an der Relax vorbeibrummen, dann kommt man sich auf dem eigentlich großzügig geschnittenen Segler doch plötzlich sehr klein vor. Beeindruckend!
Mich fasziniert auch der Außenhafen von Hooksiel, wir machen in zweiter Reihe an einem Schiff fest, das zum "Ernten" der Miesmuschelzucht dient. Die Miesmuscheln sitzen an einer Art Stange, die zur Ernte angehoben wird. Dann werden die Muscheln mit einer Bürstenrolle von den Stangen gefegt und über das Laufband zur Weiterverarbeitung transportiert.
Noch während wir anlegen bekommen wir Besuch der hiesigen Polizei. Eigentlich wollen sie nur einen anderen Neuankömmling inspizieren, aber ich kann meine Klappe nicht halten, mache ein paar lustige Sprüche.. und schon sind auch wir "fällig". Anette übernimmt die Führung und gibt dem netten Polizisten alle Antworten auf seine Fragen zu Schiff und Navigationsmöglichkeiten aus dem FF. SPITZE!
In Hooksiel haben wir etwas Aufenthalt und essen ein Fischbrötchen und besichtigen den Innenhafen, dann geht es zurück nach Varel. Vor dem Hafen müssen wir eine Weile warten, denn das Wasser steht noch nicht hoch genug, dass der Scheusenwärter die Tore öffnen kann. Mir bleibt Zeit für weitere Fotos... und zum Fotografieren der niedlichen Robben würde ich am liebsten den Sprung in den wahnsinnig hohen Schlick des Jadebusens wagen... Lars klärt mich auf: Das ist gefährlich, man kommt nicht mehr heraus. Kaum zu glauben, denn alles schaut so friedlich aus!
Liebe Anette, lieber Andree, lieber Lars:
Habt vielen Dank, dass ihr uns mitgenommen habt in eure Wasserwelt.
Auch wenn wir selten so sittsam still sitzen, weil wir ja lieber immer rumrackeln wollen:
Es war mal etwas anderes und hat uns wirklich Spaß gemacht!
DANKE!
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