Feuersetzen

Unsere schwedischen Freunde Kim und Hanne möchten gerne entlang ihrer Zuwegung einen kleinen Graben anlegen, damit Regenwasser besser abfließt und der Weg nie matschig ist. Da Småland aber steinreich ist, liegen an einigen Stellen dicke Steine, oder besser: kleine Felsen im Weg. Manch einer lässt sich mit der Treckerschaufel ausheben, aber ein paar reichen tief ins Erdreich, beim Freibuddeln ist kein Ende in Sicht. In diesem Fall bringt unser Nachbar den Granit auf traditionelle Art und Weise aus dem Weg. Mit "Feuersetzen". Grob gesagt wird auf dem Felsen ein Feuer entzündet und manchmal später mit möglichst kaltem Wasser "abgeschreckt. Wie erstaunlich gut das funktioniert durften wir mal anschauen. Das Feuer ist uns leider entgangen, aber dann:

Wer es ganz genau wissen möchte, kann hier noch die gekürzte Beschreibung aus Wikipedia nachlesen:

 

Das Feuersetzen ist vermutlich die älteste Technik, zum Abbau von sehr festem Gestein. Die Technik wurde in vielen Bergbauregionen vom Altertum und bis Anfang des neunzehnten Jahrhunderts benutzt, um Gestein zu sprengen. Dabei wurde das Gestein mittels Feuer erhitzt und teilweise anschließend mit Flüssigkeit abgekühlt. Damit ein Abbauort mittels Feuersetzens bearbeitet werden konnte, wurde vor Ort Schichtholz oder Stoßholz aufgeschichtet und angezündet. Dieser Vorgang musste teilweise mehrmals wiederholt werden. Durch das Erhitzen dehnt sich das Gestein und es entstehen thermische Spannungen. Dadurch wird es mürbe und rissig. Teilweise werden die erhitzten Stellen mittels Wasser oder Essig bespritzt, um den Effekt durch starke Abkühlung zu verstärken (Thermoschock). Nach dem Abkühlen können dann die aufgelockerten Steinplatten mittels Keilhaue oder Schlägel und Eisen abgelöst werden. Gesteinsplatten, die sich an der Firste gelockert haben, werden mittels Brechstangen heruntergebrochen. Nachteilig ist der große Verbrauch an Holz, deshalb wurde diese Methode überwiegend in holzreichen Gegenden angewendet. Außerdem lassen sich durch diese Methode keine großen Felsstücke ablösen, sondern nur einzelne Schalen.

Kim hat sicher noch einige Male das Feuer entzündet, denn als ich wenige Tage später eine Hunderunde zu seinem Häuschen drehte, war der Weg für den Graben frei: Alle Achtung!

Ich bin immer wieder begeistert, wenn sich solch alt hergebrachte Methoden in der Neuzeit bewähren.

DANKE an Kim, dass du uns Bescheid gegeben und zum Zuschauen eingeladen hast!

:-)

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